Beachte: Veranlagungen in Finanzinstrumenten sind mit Risiken verbunden und können neben den Erträgen auch zum Verlust des eingesetzten Kapitals führen.

Aktien- und ETF-Sparpläne bei Revolut für 0 € – Attraktives Angebot oder steuerlicher Mehraufwand?

Die Digitalbank Revolut hat einen neuen Sparplan für Aktien und ETFs eingeführt. Während das Angebot mit gebührenfreien Ausführungen überzeugt, gibt es eine entscheidende Einschränkung: Es ist nicht steuereinfach. Revolut führt keine Kapitalertragsteuer (KESt) automatisch ab, sodass Anlegerinnen und Anleger ihre Steuerpflichten selbst berechnen und in der Steuererklärung angeben müssen. Besonders bei Kapitalmaßnahmen und der Fondsbesteuerung kann dies komplex werden.

Überblick: Revoluts Sparplan-Angebot

Revolut, bekannt für Girokonten, Kreditkarten und weitere Finanzdienstleistungen, wagt erneut den Schritt ins Brokerage – diesmal mit dem Partner Upvest, nachdem ein früherer Versuch eingestellt wurde.

  • Mindestrate: 1 Euro
  • Ausführungsintervalle: Täglich, wöchentlich oder monatlich
  • Gebühren: Keine Ausführungskosten
  • Handelsangebot: Ca. 300 ETFs und 4.500 Aktien
  • Handelsplatz: Tradegate

Kosten und Gebührenstruktur

Laut Revolut entfallen bei den Sparplänen die Ausführungsgebühren. Dennoch bleiben Kosten für das Produkt selbst, potenzielle Rückvergütungen und der Spread bestehen.

Normale Ordergebühren bei Revolut:

  • Mindestens 1,00 Euro oder 0,25 Prozent vom Ordergegenwert
  • Diese Gebühren fallen beim Sparplan nicht an

Beispielhafte Orderkosten außerhalb des Sparplans:

  • 100 Euro Order: 1,00 Euro (da 0,25 Prozent nur 0,25 Euro wären, gilt die Mindestgebühr)
  • 500 Euro Order: 1,25 Euro (0,25 Prozent von 500 Euro)
  • 2.000 Euro Order: 5,00 Euro (0,25 Prozent von 2.000 Euro)
  • 10.000 Euro Order: 25,00 Euro (0,25 Prozent von 10.000 Euro)

Steuerliche und regulatorische Aspekte

Revolut besitzt eine Banklizenz in Litauen und bedient mehr als 2 Millionen Kundinnen und Kunden in Deutschland sowie weltweit über 50 Millionen Nutzerinnen und Nutzer.

Für deutsche Anlegerinnen und Anleger bleibt jedoch die Steuerfrage ein Knackpunkt. Da keine automatische Abgeltungsteuer-Abfuhr erfolgt, müssen Gewinne und Verluste selbst erfasst und in der Steuererklärung korrekt angegeben werden. Dies kann zusätzlichen Aufwand bedeuten und eine genaue Dokumentation gegenüber dem Finanzamt erfordern.

Auslandsbroker: Vor- und Nachteile

Ob sich ein nicht steuereinfacher Broker wie Revolut lohnt, hängt vom individuellen Aufwand und steuerlichen Wissen ab. Wer sich den bürokratischen Mehraufwand sparen will, könnte mit einem steuereinfachen Anbieter besser fahren.

Revolut-Depot: Konditionen im Überblick

  • Steuerstatus: Nicht steuereinfach
  • Maximale Ordergröße: 10.000 US-Dollar
  • Depotgebühren: Keine
  • Handelsangebot: Ca. 4.800 Aktien, ETFs, Anleihen, Rohstoffe und Kryptowährungen

Gebühren und Abonnement-Modelle

Standard-Abo:

  • Eine kostenlose Order pro Monat
  • Danach 0,25 Prozent des Orderwerts (mindestens 1 Euro)

Sparpläne:

  • Verfügbar für Aktien und ETFs
  • Keine Ausführungskosten
  • Kosten: Spread, Produktkosten und mögliche Rückvergütungen für den Broker

Zielgruppe und Nutzerfreundlichkeit

Revolut setzt auf eine intuitive Plattform, die Investments für Einsteigerinnen und Einsteiger zugänglich macht. Doch auch spekulativ orientierte Anlegerinnen und Anleger könnten vom breiten Angebot profitieren. Wer jedoch eine einfache steuerliche Abwicklung sucht, sollte die potenziellen Herausforderungen sorgfältig abwägen.

Fazit: Kostenloser Sparplan klingt attraktiv – doch der steuerliche Mehraufwand bleibt ein wichtiger Faktor für die Entscheidung.

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