Beachte: Veranlagungen in Finanzinstrumenten sind mit Risiken verbunden und können neben den Erträgen auch zum Verlust des eingesetzten Kapitals führen.

Interactive Brokers: Brexit Migration des Kontos lässt Versicherung von 500.000 USD auf maximal 20.000 Euro sinken

Interactive Brokers, im deutschsprachigen Raum auch mit zahlreichen Resellern wie

  • CapTrader
  • BANX
  • LYNX
  • Tradestation

und vielen anderen mehr bekannt, hat nun die bestehenden Kunden in der EU angeschrieben. Es wird eine Veränderung für diese geben. Sie werden umgesiedelt und zwar müssen alle Kunden der EU von der UK-Niederlassung in eine der drei EU-Niederlassungen übersiedeln. In welche? Das hängt von der Willkür von Interactive Brokers ab. Zur IB Wahl stehen diese 3 Länder:

  • Irland: Interactive Brokers Ireland Limited (“IBIE”)
  • Ungarn: Interactive Brokers Central Europe Befektetési ZRt (“IBCE”)
  • Luxemburg: IBKR Interactive Brokers Luxembourg SARL (“IBLUX”)

Wohin das Konto denn dann tatsächlich übertragen wird, das entscheidet IB selbst und gibt hier an, dass die Westeuropäer eher an IBIE (Irland) siedeln werden, die Mittel- und Osteuropäer eher zu IBCE (Ungarn) siedeln werden. Ausnahme ist wohl die Niederlassung in Luxemburg, denn IBLUX soll nur eine bestimmte Anzahl an Kunden erhalten. Die IB Kunden erhalten eine Mitteilung in der der Broker genannt wird, an dem übertragen wird nach dem Konto-Login.

Anlegerentschädigungen verändern sich und sinken

Das Thema des Schutzes war bei IB bislang schon immer komplex geregelt und so richtig durchschaute es wohl kaum jemand, was und wie etwas gesichert sei. IB versichert natürlich wie alle anderen Broker bzw. Banken, dass natürlich alles sicher sei, doch wir wissen aus den Medien, dass immer etwas passieren kann und im nachhinein sind wir nun gescheiter.

Bisher ist es für IBUK Kunden so, dass unter gewissen Umständen für die Anlageservices eine Anlegerentschädigung von bis zu 85.000 GBP bestanden hat. Zusätzlich auch noch über eine Versicherung der Mutter in den USA, der IBL, noch weitere mögliche 500.000 USD – beide Entschädigungen aber nur mit der Erfüllung von Bedingungen. Das wird sich nun ändern. Wie ändert es sich?

Mit dem Transfer zu einer Niederlassung in Irland, Ungarn oder Luxemburg wird die Anlegerentschädigung nur noch maximal 20.000 Euro betragen. Wie hoch sie dann wirklich ist, hängt vom jeweiligen Land ab und wird laut Interactive Brokers bei der Migration des Kontos angezeigt bzw. der Kunde darüber informiert.

IB sagt hier von sich aus, dass natürlich weiterhin die gesamte Finanzkraft der Interactive Brokers Gruppe mit 8,25 Milliarden US-Dollar zur Verfügung steht, doch im Fall des Falles, wissen wir alle nicht, was die Versicherungen von IB tatsächlich wert sind.

Ohne Zustimmung geht nichts – keine Zustimmung, dann geht auch nichts

Natürlich kann IB diese Übertragung nicht einfach so machen und bestätigt für die Migration des Kontos an einen der drei Standorte die Zustimmung des Kunden. Gibt der Kunde keine Zustimmung im Client Portal von IB, wird das IB Konto eingeschränkt. Im Worst Case sind keine neuen Transaktionen mehr möglich.

Preise bleiben gleich

Die Preise, also die Konditionen und die Gebühren bleiben gleich, hier wird sich bei IB nichts verändern.

2 Kontoauszüge 2020

Steuerlich wird es heuer für IB Kunden komplexer, denn es gibt nicht einen Kontoauszug, sondern insgesamt zwei Kontoauszüge. Ein Kontoauszug von 1.1.2020 bis zum Migrationstag von IBUK aus Großbritannien und für den Rest des Jahres dann von der neuen IB Stätte aus Irland oder Ungarn.

Was tun?

Der Brexit hat nun also auch Auswirkung auf die IB Kunden und die Auswahl für IB Kunden ist sehr beschränkt. Entweder migrieren in die Niederlassung die IB vorschlägt oder das Depot und Konto dort kündigen und einen neuen Broker suchen. Das sind die einzigen Möglichkeiten.

Größte Veränderung ist sicherlich der Schwenk von der Versicherungssumme und der Kombination aus UK und USA hin zum kontinentaleuropäischen System, wo die Anlagerentschädigung vom jeweiligen Land dann abhängig ist und mit maximal 20.000 Euro angegeben wird. Solange nichts passiert sind die Veränderungen bei der IB Migration überschaubar. Die Konditionen bleiben gleich, es gibt bei der Migration einen einmaligen Aufwand und 2 Kontoauszüge 2020. Mehr nicht.

Ob die Veränderung der Sicherheiten von IB ein Wechselgrund für den einzelnen ist, das muss jeder wohl für sich entscheiden.

Weitere Antworten auf verschiedene Fragen liefert diese Seite von IB: https://ibkr.info/de/article/3515

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