Beachte: Veranlagungen in Finanzinstrumenten sind mit Risiken verbunden und können neben den Erträgen auch zum Verlust des eingesetzten Kapitals führen.

Aktiendepot Vergleich

Aktiendepot Vergleich

Auf einen Blick:

  • Aktiendepot Vergleich für Deutschland – unterteilt in Aktiendepot für Buy & Hold Anleger vs. Aktiendepot für Trader
  • Günstigster Broker hängt vom Order- und Holdverhalten des Besitzers des Aktiendepots ab
  • Ausländische Depots: Abgeltungssteuer ist selbst abzuführen. Ist Arbeit, dafür jedoch ein Liquiditätsvorteil

Was gibt es zu lesen?

Vergleiche

2 Aktiendepot Vergleiche auf einer Seite: 

Der erste Aktiendepot Vergleich ist für all jene, die kaufen und die Wertpapiere liegen lassen. Buy & Hold heißt das im Fachchinesisch. Oder eigentlich Englisch. Hier werden Aktien gekauft und die liegen dann Jahre, Jahrzehnte am Depot. Hier ist für Anleger wichtig, dass die laufenden Kosten optimiert sind. Die laufenden Kosten sind z. B. Depotgebühr, Verrechnungskonto, Gebühren für Dividendenzahlungen oder Devisenprovisionen.

Der zweite Aktiendepot Vergleich ist für Trader. Trader sind die folgenden Punkte wichtig:

  • Ordergebühren niedrig 
  • Vielzahl an Börsenplätzen

Dass sich der Broker um das Thema Steuern kümmert und diese automatisch abführt ist den Tradern gar nicht wichtig, ganz im Gegenteil, sie sehen darin meist einen Liquiditätsvorteil, wenn die lieben Steuern erst im Jahr darauf über die Steuererklärung abgeführt werden müssen.

 

Aktiendepot Vergleich für Investoren (Buy & Hold Anleger)

Die Veranlagungsphilosophie:

  • Aktien an den Börsenplätzen DE und USA kaufen und halten
  • Dividendenerträge kassieren
  • Wichtig sind niedrige Depotgebühr, niedrige Kosten für Dividendenausschüttungen, keine Devisenprovision (bzw. niedrige Marge) und die steuereinfache Handhabung

Rechtliche Hinweise: Der Vergleich bietet keinen kompletten Marktüberblick. Hauptrankingfaktoren sind die Gebühren, das Handelsangebot, der Service & Support sowie ob der Broker steuereinfach ist (mehr zu Rankingfaktoren). Die Listung beginnt mit dem „besten“ Broker nach diesen Kriterien. Leider können Bewertungen nicht auf Echtheit prüfen.

zzgl. marktüblicher Spreads, Produktkosten und etwaige Zuwendungen für den Broker

Aktiendepot Vergleich für Trader & Daytrader

Die Veranlagungsphilosophie:

  • Aktien weltweit kaufen und verkaufen, in kurzen oder kürzesten Abständen
  • Wichtig sind niedrige Orderspesen
  • Das Thema „steuereinfach“ ist nicht wichtig sondern sogar ein Liquiditätsvorteil
zzgl. marktüblicher Spreads, Produktkosten und etwaige Zuwendungen für den Broker

Alles rund ums Aktiendepot​

Ein Aktiendepot ist bei vielen Anbietern rasch eröffnet. Bei manchen sogar innerhalb weniger Minuten bzw. Stunden (Nextmarkets, Revolut, Trading 212, eToro, etc.). Das liegt meist daran, dass diese Broker im Ausland sitzen und nicht so strenge Know-Your-Customer-Vorkehrungen haben, wie es bei deutschen Brokern der Fall ist, hier gibt die Bafin vor, was zu tun ist. Aber selbst bei den deutschen Brokern dauert die Eröffnung von 1 Werktag bis hin zu ca. 7 Werktage (außer es gibt wieder einen Ansturm, dann sind alle überlastet und es dauert wieder länger).

Welche Punkte sind beispielsweise wichtig bei der Wahl des passenden Aktiendepot:

  • Sicher, benutzerfreundlich und einfach handzuhaben
  • Gutes Verhältnis von Preis & Leistung
  • Gute Auswahl an Börseplätze (Inland, Ausland, Außerbörslich)
  • Verschiedene Orderarten und -zusätze
  • Ein Aktien-Broker muss ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bieten
  • Viele Orderarten und Orderzusätze
  • und … steuereinfach! Speziell für Anfänger ist es wichtig, dass es sich um ein steuereinfaches Depot hat, heißt der Online Broker hat seinen Sitz bzw. eine Niederlassung in Deutschland und führt die anfallenden Steuern im Namen des Kunden beim deutschen Finanzamt ab.

Gut zu wissen

Ein Aktiendepot für Anfänger? Selbst die Titel wählen und auf die richtige Pferde setzen! Das klingt super, ist aber nicht ganz einfach. Oder gar nur auf ein Pferd setzen oder auf wenige Pferde? Sinnbildlich kommt hier ein STOPP! Streuen Sie! Mischen Sie! Legen Sie nicht alle Eier in einen Korb legen!

Um mit Einzeltitel ebenso streuen zu können, benötigt es bereits das gewisse Kleingeld. Aktien wie Amazon kosten mehr als 3.000 US-Dollar (ca. 2.700 Euro, Stand September 2020). Wir sprechen hier vermutlich wohl von Summen von 50.000 oder gar 100.000 Euro. Darunter ist eine gute Mischung schwer zu ermöglichen. Daher ist für das kleine Geld eine Mischung wohl über Fonds bzw. noch besser über die passive Variante, den ETFs gescheiter möglich.  

Entscheidungskriterien​

Der obige Vergleich der verschiedenen Aktiendepots ist ein Vorschlag, denn jeder Anleger, Investor bzw. Trader hat so seine eigenen Vorstellungen, was ihr bzw. ihm wichtig ist. Es gibt auf alle Fälle nicht DEN Broker, der für Aktiendepots geeignet ist. Die eierlegende Wollmilchsau ist noch nicht geboren.

Hier ein paar Ideen was bei der Auswahl des passenden Aktiendepot wichtig sein könnte. Die Entscheidungskriterien. 

Daytrader, Trader oder Investor?

Es gibt verschiedene Arten von Menschen die sich an den Börsen und Handelsplätzen tummeln. Grob gefasst können diese in folgende 3 Gruppen geteilt werden: 

Daytrader

Hin und her macht Taschen leer! Das meinen Daytrader nicht! Hier wird getradet und hier haben die Broker so eine richtige Freude mit diesen Kundschaften. Für Trader sind folgende Kriterien unter anderem wichtig: 

  • professionelle Software,
  • günstige Ordergebühren
  • viele Börsenplätze
  • viele Orderarten

Die Depotgebühr ist für einen Daytrader nicht so wichtig, da er kaum oder keine Wertpapiere dauerhaft im Depot liegen hat. Ebenso ist es so, dass viele Broker diesen aktiven Tradern Rabatte anbieten. Rabatte auf die Depotgebühr und auch auf die Ordergebühren. 

Ein Daytrader tradet nur für wenige Sekunden, Minuten oder Stunden. Innerhalb eines Tages schließt dieser seine Positionen wieder. Meist sind hier Derivate das Mittel zum Zweck und eher gar nicht die Aktie. 

Vorweg: Daytrading ist nichts für Anfänger! Hier wird gerne und schnell Geld verloren!

Ein Daytrader geht gerne long oder short (setzt auf steigende bzw. fallende Kurse).

Dass ein Depot steuereinfach sein muss, das ist bei einem Daytrader meist auch nicht der Fall, ganz im Gegenteil mitunter sogar, denn so kann sich sogar noch ein steuerlicher Vorteil ergeben, wenn die Steuer erst im darauffolgenden Jahr fällig wird.

Trader

Der Trader ist ein wenig nachhaltiger als der Daytrader, aber nicht viel. Die Behaltefristen sind hier länger. Tage oder Wochen werden hier die Aktien gehalten. Ein Trader setzt schon eher auf Aktien im Vergleich zum Daytrader der sich wohl eher auf Derivate auseinandersetzt.

Welche Kriterien sind für den Trader beispielsweise wichtig: 

  • günstige Ordergebühren
  • viele Börsenplätze
  • viele Orderarten

Auch der Trader wird long und short gehen wollen.

Investor

Investor? Hier sind wir beim Buy & Hold Anleger. Jemand der langfristig orientiert ist. Der kauft, weil sie oder er von der Aktie überzeugt ist. Ein Investor streut das Risiko mit dem Kauf verschiedener Aktien aus verschiedenen Ländern, aus verschiedenen Branchen. Für den Investor könnten folgende Kriterien bei der Wahl des passenden Brokers sein: 

  • Depotgebühr
  • Börsenplätze
  • Kosten Dividendenausschüttungen 
  • Kosten Devisenprovision

Die Ordergebühr ist für den Investor weniger wichtig, auch die verschiedenen Orderarten nicht gar so wichtig. Der Investor ist auch immer long investiert, setzt also auf steigende Kurse. Dividenden sind für den Investor mitunter auch wichtig und hier sollte darauf geachtet werden, dass Dividendenausschüttungen möglichst günstig von statten gehen und bei Nicht-Euro Aktien die Devisenkosten nicht zu hoch sind.

Gebühren

Von den Gebühren lebt der Broker, meistens. Oder von den Rückvergütungen der Handelsplätze (wie z. B. bei Trade Republic, GratisBroker oder Justtrade). 

Depotgebühr

Meistens gibt es in Deutschland keine Depotgebühr, manche Broker haben aber Einschränkungen und verrechnen sehr wohl eine Depotgebühr, wenn z. B. keine Trades stattfinden. Auch ist es so, dass es Broker wie z. B. Flatex gibt, die seit März 2020 eine Depotgebühr von 0,1 % p.a. verrechnen – außer es handelt sich um einen Vieltrader. Generell aber ist es so, dass es in Deutschland heißt: Keine Depotgebühr!

Verrechnungskonto Gebühr

Eine Gebühr für das Verrechnungskonto? Kommt in Deutschland kaum oder selten vor. Was mittlerweile jedoch öfters vorkommt ist ein Negativzins auf Guthaben am Verrechnungskonto. 

Ordergebühr

Die Ordergebühren sind immens wichtig für die Entscheidung, ob dieses oder jenes Aktiendepot. Die Gebühren für eine Aktienorder sind unterschiedlicher Natur. Manche Broker verlangen eine pauschale Gebühr, gestaffelt nach Orderhöhe. Andere Broker verlangen eine Fixgebühr und zusätzlich eine prozentuale Orderprovision – bemessen am Gesamtvolumen der Order. Eine pauschale Ordergebühr ist für höhere Ordergegenwerte für den Anleger interessant.

Mittlerweile gibt es an gewissen Handelsplätze wie gettex, quotrix oder ide L&S Exchange kostengünstige oder sogar kostenlose Order. An Börsen hingegen ist es noch immer so, dass es hier zu Gebühren kommt. 

Börsenplätze

Inländische Börsenplätze

In Deutschland gibt es viele Börsenplätze. XETRA, die Börse Stuttgart, München, Berlin, Hamburg etc. Was sind die Vorteile an inländischen Börsenplätzen?

Vorteile:

  • Geringe Gebühren
  • Heimische, bekannte Unternehmen

Nachteile:

  • Nur eingeschränkte Auswahl an Unternehmen

Elektronische Handelsplätze

Elektronische Handelsplätze wie gettex, quotrix, L&S Exchange oder Tradegate sind neuerdings sehr spannend und werden von vielen Brokern gepusht. Warum? Weil sie von diesen Handelsplätzen Geld bekommen als Broker, wenn darüber die Order abgewickelt werden. 

Vorteile:

  • Kostengünstige Order möglich, sogar 0 € Order möglich

Nachteile:

  • Wie kommen Kurse zustande – außerhalb der Börsenöffnungszeiten teure Spreads
  • Einschränktes Sortiment

Ausländische Börsenplätze

Ausländische Börsenplätze wie z. B. die NASDAQ oder die Börse Amsterdam können für den einen oder anderen Titel interessant sein.

Vorteile:

  • Handel mit Aktien die in Deutschlandnur in geringen Stückzahlen oder gar nicht gehandelt werden
  • Höhere Liquidität (=niedriger Spread zwischen Ankaufs- und Verkaufskurs)

Nachteile:

  • Höhere Gebühren für Order
  • Risiko von Währungsschwankungen

Außerbörslicher Handel

Früher hieß der außerbörsliche Handel auch gerne OTC-Handel (Over-the-Counter) oder auch gerne Direkthandel, Telefonhandel. Nun aber heißt dieser durchgängig außerbörslicher Handel. Damit sind all jene Transaktionen gemeint, die nicht über die Börse abgehandelt werden. 

Vorteile:

  • Keine Börsengebühren
  • Unabhängig von den Handeslzeiten der Börsen

Nachteile:

  • Geringere Kontrolle und Aufsicht
  • Geringere Transparenz, kein Orderbuch
  • Nur eingeschränkte Orderarten möglich

Orderarten

Orderarten sind Zusatzinformationen für die Ausführung bzw. Nicht-Ausführung einer Order. Je nach Börse und je nach Online Broker gibt es verschiedene Orderarten, die wichtigsten Orderarten sind:

Market Order

Zum nächstmöglichen Kurs wird die Aktie gekauft

Stop Loss Order

Hier wird eine Grenze, ein Limit bekanntgegeben bei dem die Order an die Börse geroutet wird, um die Order auszuführen. Sinn dahinter ist, wenn die Kurse fallen, dass die Aktie ab einer bestimmten Grenze verkauft wird, damit die Verluste begrenzt werden. Garantie für die Ausführung zu diesem Preis gibt es natürlich keine, denn ist es besonders volatil oder gibt es nur eine geringe Liquidität des Wertpapieres, so wird die Order nicht ausgeführt oder zu einem deutlich schlechteren Preis.

Buy Limit oder Sell Limit

Wird ein Limit beim Kauf oder beim Verkauf gesetzt, so stellt dieses Limit sicher, dass beim Kauf die Aktie maximal zu diesem festgelegten Preis gekauft wird und beim Verkauf minimalst zu diesem Preis verkauft wird.

Steuereinfach / nicht steuereinfach

Steuereinfach oder nicht steuereinfach beschreibt die steuerlichen Möglichkeiten eines Brokers. Kursgewinne oder Dividendenausschüttungen lösen Steuern aus. Verantwortlich für die Abführung der Steuer ist natürlich der Depotinhaber, bei Brokern die ihren Sitz in Deutschland haben oder eine Niederlassung hier haben, kümmert sich der Broker um die Abführung der Steuer, wenn der Depotinhaber das so haben möchte

FAQ

Andreas von VieleBroker.de
Andreas ist Gründer und der Kopf hinter VieleBroker.de – er ist begeisterter Privatanleger aus Linz a.d. Donau, Österreich. Es begann alles 1998 mit einem 20.000 Schilling Investment in die damalige Aktie des ehemals staatlichen Konzerns, der VA Tech (heute Primetals). 2014 startete ich in Österreich Broker-Test.at und seit 2020 nun endlich auch in Deutschland mit VieleBroker.de 👉🏽 Mehr über mich und die Geschichte zu VieleBroker.de gibt es hier zum Nachlesen. 👉🏽 Zum Newsletter von VieleBroker.de kann hier die E-Mail Adresse eingetragen werden.

Fragen & Kommentare

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